Angelrollen günstig kaufen
(498 Artikel)Askari Angelrollen-Guide: Was Sie beim Kauf beachten sollten
Was ist eine Angelrolle?
Eine Angelrolle ist der Teil der Angelausrüstung, der das Handling mit der Angelschnur steuert. Die Schnur ist auf die Spule der Rolle aufgespult und wird bei Bedarf entweder freigegeben (beim Köder-Auswurf und Drill) oder eingeholt (beim Einholen, Anhaken oder Landen). Da die Angelschnur auch als Reserve dient, um dem kämpfenden Fisch im Drill eine kontrollierte Flucht zu ermöglichen, sind die meisten Rollen-Typen mit einer einstellbaren Bremse ausgestattet.
Welche Arten von Rollen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Angelrollen, die jeweils für spezifische Angeltechniken und Fischarten entwickelt wurden. Die Auswahl der richtigen Angelrolle ist entscheidend für Ihren Angelerfolg. Hier sind einige der gängigsten Arten von Angelrollen:
Spinnrollen: Spinnrollen, auch Stationärrollen genannt, sind sehr beliebt bei Anglern aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit und Vielseitigkeit. Sie sind ideal für das Spinnfischen und das Angeln mit leichten bis mittelschweren Ködern. Spinnrollen sind einfach zu bedienen und eignen sich gut für Anfänger und erfahrene Angler gleichermaßen. Bei der Verwendung einer Spinnrolle wird die Schnur durch einen Bügel abgedeckt, der während des Wurfes geöffnet wird. Nach dem Wurf wird der Bügel geschlossen, um die Schnur zu fixieren. Dies ermöglicht präzise Würfe und einfaches Einholen der Schnur.
Freilaufrollen / Kampfbrems-Rollen: Die Freilaufrolle (engl. Baitrunner) wird bevorzugt von Karpfen- und Raubfischanglern eingesetzt. Bei einem Biss/Run zieht der Fisch die Schnur widerstandslos von der Spule. Bei Freilaufrollen wird die Spulenbremse für den Drill eingestellt und die Abzugskräfte im Freilauf-Betrieb sind ebenso fein einstellbar. Eine Kurbeldrehung schaltet den Freilauf aus und der Anschlag kann erfolgen. Kampfbremsrollen haben einen speziellen Bremshebel, der beim Drill mit nur einem Finger einfach und schnell nachjustiert wird.
Brandungsrollen: Brandungsrollen sind speziell für das Brandungsangeln entwickelte, salzwasserbeständige Rollen mit versiegeltem Gehäuse. Ihr robustes und großzügiges Design ermöglicht weite Würfe und harte Drills. Nach dem Gebrauch sollten sie gründlich mit Süßwasser gereinigt werden, um Korrosion zu verhindern.
Feederrollen: Feederrollen wurden speziell für das Fischen mit Futterkörbchen und -spiralen entwickelt. Sie verfügen über eine flache, konische Spule für weite Würfe und eine hohe Übersetzung für einen schnellen Schnureinzug.
Matchrollen: Matchrollen werden beim Matchangeln verwendet, bei dem Schwimmerangeln auf Friedfische wie Brassen und Rotaugen praktiziert wird. Sie bieten eine sanfte Schnurfreigabe und sind ideal für präzises Platzieren des Köders.
Kapselrollen: Die Kapselrolle ist eine Variante der Stationärrolle. Die Spule und das Schnurführungssystem (bestehend aus einem oder zwei Stiften) befinden sich unter einer Kapsel (Abdeckung). Auf Knopf- oder Hebeldruck springt der Schnurführungsstift zurück und die Rolle ist auswurfbereit. Konstruktionsbedingt schränken Schnurstärken bis zu 0,30 mm und eine geringe Schnurkapazität den Einsatz ein. Im Vergleich zur "normalen" Stationärrolle hat sie jedoch ihre eigenen Vorteile. Beim Angeln mit einer treibenden Pose lässt sich der Schnurauswurf mit einem Finger steuern und die Kapselung der Spule ist ein weiterer Pluspunkt beim Uferangeln im hohen Gestrüpp.
Multirollen: Multirollen sind in der Regel für fortgeschrittene Angler geeignet. Sie sind bekannt für ihre Präzision und die Möglichkeit, schwere Köder und Schnüre zu handhaben. Multirollen werden häufig beim Raubfischangeln und für das Werfen von schweren Kunstködern verwendet. Die effektive Nutzung von Multirollen erfordert jedoch eine gewisse Übung, da sie eine spezielle Technik erfordern, um Köder überkopf zu werfen. Ihr Name leitet sich von "Multiplikatorrolle" ab, eine Rolle mit Getriebe, bei der sich die Spulenachse schneller dreht als die Kurbel. Im Gegensatz dazu ist bei Stationärrollen die Spulenachse statisch, und lediglich der Rotorarm dreht sich, um die Schnur zu verlegen.
Baitcastrollen: Baitcast-Rollen (auch Bait Casting Reel oder Low Profile Reel genannt) ähneln vom Aufbau her der klassischen Multirolle, werden aber beim Spinnfischen zum Jerkbait- und Vertikalangeln eingesetzt. Der Vorteil ist der direkte Köderkontakt. Für den Baitcasting-Anfänger empfehlen wir das Angeln mit einer monofilen Schnur, da diese weniger anfällig für Perücken ist.
Elektrische Angelrollen: Vor allem Norwegenangler, die vor der Küste in großen Tiefen auf Dorsch fischen, wissen die Stärken von elektrischen Rollen zu schätzen. Je größer die Tiefe, desto mehr wird das Kurbeln zu einer Frage der Geduld und Kondition. Elektrorollen sind mit leistungsstarken Motoren und großen Übersetzungsverhältnissen ausgestattet, so dass auch Fische aus großen Tiefen bequem angelandet werden können.
Eisangelrollen: Diese kleinen Rollen wurden speziell für das Eisfischen entwickelt und sind auch bei extremen Temperaturen kompakt und leicht zu bedienen. Es handelt sich in der Regel um wesentlich kleinere Nottingham- oder Multirollen, die mit einer 25e bis 30er-Schnur bespult sind. Da beim Eisangeln keine größeren Wurfweiten erforderlich sind, ist die Schnurkapazität geringer als bei herkömmlichen Rollen.
Fliegenrollen: Fliegenrollen werden beim Fliegenfischen verwendet. Sie sollten nicht schwerer sein als die Rute, aber ausreichend groß, um auch eine gewisse Menge an Fliegen- und Vorfachschnur aufnehmen zu können. Wie die Centerpin-Rolle hat auch die Fliegenrolle kein Übersetzungsverhältnis, sondern eine 1:1-Umsetzung. Mit einer Spulenumdrehung wird die Schnur einmal um den Spulenkern gewickelt. Die Länge der eingezogenen Schnur variiert je nach Spulenfüllung. Eine Bremse ist nur bei Modellen erforderlich, die zum Fischen auf Lachs oder Meeresfische verwendet werden.
Nottinghamrollen: Die Nottinghamrolle (auch Centrepinrolle) ist eine sehr puristisch gestaltete Rolle, die mit ihrer 1:1-Übersetzung einen "direkten" Kontakt mit dem Fisch ermöglicht: Auf der Rückenplatte, die mit dem Rollenfuß verbunden ist, sitzt eine lange, starke Achse. Auf dieser Achse läuft die Spule. Optisch erinnert sie an die Fliegenrolle, hat aber keinen Spulenkäfig, der die Spule umschließt. Schnur läuft auf Centrepin-Rollen ruckelfrei ab, anders als bei Fliegenrollen, die primär nur der Schnuraufbewahrung dienen. Nottinghamrollen haben keine Bremse, gebremst wird per Daumen. Sie werden überwiegend eingesetzt für das Matchangeln mit der treibenden Pose im Fluss (Trotting). Barben, Döbel und viele andere Fische lassen sich mit diesem Klassiker hervorragend drillen und fangen.
Angelrollen lassen sich aber auch anhand ihres Brems-Typs klassifizieren:
Frontbrems-Rollen: Bei der Frontbremsrolle wird durch die größere Bremsscheibe eine dauerhafte und effektive Bremswirkung ermöglicht. Den sanften Lauf empfinden viele Angler als Pluspunkt. Sie eignet sich ideal für die feine bis mittelschwere Posenangelei oder zum Spinnfischen.
Heckbrems-Rollen: Der Vorteil bei Heckbremsrollen ist die leichte und unkomplizierte Bedienbarkeit und auch während des Drills ist eine schnelle Nachjustierung möglich. Die Heckbremsrolle wird gerne von Match- und Feeder anglern eingesetzt.
Wie ist eine Angelrolle aufgebaut?
Die grundlegende Struktur einer Angelrolle umfasst normalerweise:
Gehäuse: Der Rollenkorpus sollte eine optimale Verwindungssteifigkeit bieten, während gleichzeitig Leichtigkeit und Robustheit gewährleistet werden müssen. Es gibt eine breite Auswahl an Materialien für Rollenkörper, die von Kunststoff bis hin zur salzwasserfesten Metall-Variante reicht. Ein reiner Kunststoff-Korpus mag zwar leicht sein, zeigt jedoch oft eine Neigung zur Verdrehung unter Belastung und fehlt in Sachen Stabilität. Qualitativ hochwertigere Optionen sind die kohlefaserverstärkten Kunststoffe wie Ci4+, C-40X, Zaion und andere. Im Gegensatz dazu werden Salzwasserrollen häufig aus Aluminium gefertigt und mit einer entsprechenden Anodisierung versehen, um sie vor Korrosion durch Salzwasser zu schützen. Premium-Rollen zeichnen sich oft durch einen Magnesium-Korpus aus, der gleichermaßen robust und leicht ist. Allerdings wird auch er erst durch eine spezielle Oberflächenbehandlung vollständig salzwasserfest gemacht.
Spule: Dies ist die zentrale Komponente, auf der die Angelschnur auf- und abgewickelt wird. Es gibt sie in mehreren Materialien und Ausführungen, z.B. als Match- oder Weitwurfspule.
Rotor: Das Bindeglied zwischen Spule und Rollengehäuse. Seine Drehbewegung dient dazu, die Schnur auf- bzw. abzuwickeln.
Kugellager: Die Qualität der Kugellager in einer Spinnrolle sind von entscheidender Bedeutung, insbesondere beim Meeresangeln, da alle Komponenten, einschließlich der Kugellager, salzwasserfest sein müssen. Die Qualität der Kugellager beeinflusst maßgeblich die Laufruhe der Rolle. Dabei ist zu beachten, dass die bloße Anzahl der Kugellager nicht allein ein aussagekräftiges Qualitätskriterium für eine Rolle darstellt. Viel wichtiger ist es, hochwertige Kugellager an den entscheidenden Stellen einzusetzen. Eine erstklassige Angelrolle kann bereits mit 4+1 Kugellagern hervorragend funktionieren. Salzwasserfeste Kugellager sind an ihrer Kennzeichnung erkennbar, die oft CRBB, ARB, SWR, HPB oder SS umfasst.
Schnurlaufröllchen: Das (Anti-Twist-)Schnurlaufröllchen reduziert das Verdrehen der Angelschnur und führt die Schnur um die Spule. Es sollte sehr leichtgängig sein, daher ist es in der Regel mit einem Nadellager ausgestattet.
Schnurfangbügel: Er sichert die Schnur auf der Spule. Vor dem Auswerfen wird er zurückgeklappt, um die Schnur freizugeben. Nach dem Auswerfen wird er wieder zurückgeklappt und die Spule wieder verriegelt.
Kurbel: Der Rollenarm, auch Kurbel genannt, ermöglicht das Einholen der Angelschnur und das Aufwickeln auf die Rolle.
Kurbelgriff: Der Kurbelgriff (auch Kurbelknauf) ist der Teil, den der Angler dreht, um die Schnur einzuholen. Er kann aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Holz oder Metall bestehen. Oftmals ist er mit einem Nadellager mit der Kurbel verbunden für einen geschmeidigen Lauf.
Getriebe: Das Getriebe spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung der Kurbelkraft, es überträgt die Kurbelkraft über Zahnräder und die Antriebswelle auf den Rotor und regelt so den Spulenhub. In Bezug auf Qualität gibt es erhebliche Unterschiede, angefangen von Kunststoff- und Druckgusskomponenten bis hin zu massiven Messingritzeln. Je nach verwendetem Material und der Qualität der Verarbeitung beeinflusst das Getriebe maßgeblich die Laufeigenschaften der Rolle sowie deren Lebensdauer.
Bremssystem: Die Angelrolle verfügt über ein Bremssystem, das die Schnur während des Drills kontrolliert, indem es den Widerstand beim Schnurabzug regelt. Bei Stationärrollen ist dies eine Frontbremse oder Heckbremse, Multirollen dagegen haben diverse Bremssysteme, z.B. Sternbremse, Scheibenbremse, Schiebebremse, etc. Heckbrems-Rollen verfügen zudem oftmals über einen Freilauf oder eine Kampfbremse. Eine gute Bremse sollte ruckfrei und kräftig sowie fein zu regulieren sein.
Freilauf: Der Freilauf stellt sicher, dass der Fisch bei geschlossenem Bügel ohne Schnur-Widerstand abziehen kann. Aktiviert wird er per Freilaufhebel am Heck der Angelrolle. Beliebt bei Karpfenanglern.
Rücklaufsperre: Die Rücklaufsperre ist ein Mechanismus, der verhindert, dass die Kurbel während eines Anhiebs rückwärts läuft. Sie wird über einen kleinen Schalter (de-)aktiviert.
Kampfbremse: Das zweite Bremssystem bei Heckbrems-Rollen besteht aus einem speziellen Bremshebel, der mit einem Finger bedient werden kann. Dies ermöglicht eine schnelle Nachjustierung während des Drills.
Rollenfuß: Der Rollenfuß dient dazu, die Rolle an der Angelrute zu befestigen.
Die genaue Konstruktion und das Design einer Angelrolle können je nach Rollentyp variieren, sei es eine Spinnrolle, eine Baitcastrolle, eine Fliegenrolle oder eine andere Art.
Was bedeutet z.B. 3000 bei einer Angelrolle?
Die Modellbezeichnung (z.B. 3000) dient als Orientierungs-Merkmal bezüglich der Größe oder des Fassungsvolumens einer Angelrolle. Sie variiert jedoch von Hersteller zu Hersteller, teils sogar innerhalb einer Marke. Je niedriger der Wert, desto kleiner die Rolle. Eine 1000er-Rolle eignet sich eher für kleinere Fische wie Weißfische oder Barsche, eine typische Wallerrolle dagegen hat in den meisten Fällen eher Werte von 7000 aufwärts.
Was bedeutet die Übersetzung bei einer Angelrolle?
Bei Stationärrollen bewirkt eine einzige Kurbelumdrehung mehrere Umdrehungen der Spule. Bei einer Übersetzung von z. B. 4,7 : 1 heißt das, der Rotor dreht sich bei einer Kurbelumdrehung rund 4,7x.
Welche Angelrolle benötige ich?
Die Auswahl der richtigen Angelrolle hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Ihrer Angeltechnik, Ihrer Zielfischart und Ihrer persönlichen Vorlieben. Hier sind einige wichtige Überlegungen, die Ihnen bei der Wahl der passenden Angelrolle helfen können:
Angeltechnik & Zielfisch: Je nach bevorzugter Angelmethode bzw. Zielfisch unterscheidet sich auch vielfach der Rollentyp:
- Karpfenangeln: Freilaufrollen, Spodrollen sowie spezielle Karpfenrollen
- Forellenangeln: Spinnrollen
- Fliegenfischen: Fliegenrollen
- Friedfischangeln: Freilaufrollen, Centrepinrollen sowie Feederrollen
- Meeresangeln: Brandungsrollen, Multirollen, Elektrorollen sowie Pilkrollen
- Raubfischangeln: Baitcastrollen, Spinnrollen, Multirollen
- Wallerangeln: Multirollen, kräftige Spinnrollen
Erfahrungsniveau: Ihre persönliche Erfahrung spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Auswahl. Multirollen z.B. sind für Einsteiger nicht geeignet, da sie Erfahrung und ein gewisses Feingefühl beim Auswurf erfordern, andernfalls droht eine Perückenbildung der Angelschnur.
Budget: Ihr Budget ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl der Angelrolle. Es gibt hochwertige Modelle in verschiedenen Preisklassen, für eher sparsame Angler empfehlen wir einen Blick auf die Hausmarken zu werfen, hier ist meist ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis gegeben.
Angelgewässer: Die Gewässer, in denen Sie angeln, können ebenfalls eine Rolle bei Ihrer Entscheidung spielen, sowohl bei der Wahl der Größe einer Rolle als auch im Hinblick auf z.B. den Fokus auf salzwasserfeste Komponenten beim Meeresangeln.
Persönliche Vorlieben: Letztendlich sollten Ihre persönlichen Vorlieben berücksichtigt werden. Die Größe, das Gewicht und das Design der Rolle sollten zu Ihren Vorlieben passen und ein angenehmes Angelerlebnis bieten.