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Wallerangeln

Viele kennen vielleicht diese Situation: Bei einem abendlichen Aal- oder Zander-Ansitz bekommen wir einen Biss, der sich nach gesetztem Anschlag auf einmal in einen D-Zug in voller Fahrt verwandelt. Die Rute biegt sich im Halbkreis und die Schnur fliegt nur so von der Rolle. Meistens endet so eine Situation nach mehreren Minuten des hoffungsvollen Bangens mit einem lauten Knall – meist am Befestigungsknoten des letzten Schnurklangs auf der Spulenachse. Doch was war das? Nicht allzu selten heißt hier die Antwort Wels, beziehungsweise Waller. Denn seit rund zwanzig Jahren ist der größte europäische Süßwasserraubfisch in vielen Gebieten stark auf dem Vormarsch. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Petrijünger für diesen Urian mit seinen sechs Barteln begeistern.

Die richtige Wassertemperatur

Ein ganz entscheidender Faktor für die erfolgreiche Angelei auf Waller ist die Temperatur des Wassers. Während der Wels im Winter eher inaktiv ist und wenn überhaupt nur auf direkte, unmittelbare Reize (wie durch einen großen Waller-Löffel) anspricht, kommt er mit steigenden Temperaturen so richtig in Fahrt. Ab einer Wassertemperatur von elf bis zwölf Grad lohnt sich meist ein erster Versuch.

Das Angelgerät für Welse

Der Satz „Weniger ist mehr!“ trifft beim Angeln auf Waller nur bedingt zu. Denn wer sich mit dem kräftigen Raubfisch einlässt, braucht neben Kraft in den Oberarmen auch das passende Gerät, um nicht am Ende als Verlierer aus dem Tauziehen zu gehen. Wie bei jeder Angelei, entscheidet auch beim Wallerangeln die Art des Gewässers und die jeweilige Angeltechnik über das Gerät. Optimal sind für den Ansitz vom Ufer Ruten mit starkem Rückgrat und einer Länge von 3,00 bis 3,60 Meter. Für die Spinn und Bootsangelei dürfen die Ruten mit 2,00 bis 2,70 auch etwas kürzer ausfallen. Die Wurfgewichte beginnen meist bei 200 Gramm, können aber auch bis zu 1.000 Gramm reichen. Auch die Angelrollen sollten nicht zu klein gewählt werden. Zum Einsatz kommen Multi- und Stationärrollen mit stabiler Achse sowie großer Schnurfassung. Die Wahl der Schnur ist auch hier eine Glaubensfrage. Während viele auf geflochtene Schnüre mit 0,35 bis 0,80 Millimeter setzen, schwören andere auf starke Monofile mit Durchmessern von bis zu 1,20 Millimetern. Vorfächer sollten ebenfalls eine ähnlich hohe Tragkraft aufweisen und ausreichend abriebfest sein.

Wie und wo auf Wels

In vielen Lehrbüchern liest man leider immer noch, dass Welse reine Grundräuber seien, nur nachts auf Nahrungssuche gehen und idealerweise mit Hühnerdärmen oder Maulwurfgrillen beangelt werden sollten. Doch zum Glück hat sich in diesen Punkten einiges geändert. Waller lassen sich hervorragend mit großen Köderfischen, Wurmbündeln, Pellets, speziellen Wallerboilies oder Kunstködern im XXL-Format überlisten – und das natürlich auch tagsüber. Wichtig ist nur eine geeignete Stelle zu finden. Ideal sind Abschnitte mit unterspülten Ufern und überhängenden Bäumen, Buhnenkessel, tiefere Bereiche nach Wehren oder auch Einläufe von Kraftwerken (besonders in der kalten Jahreszeit). Bewährte Methoden sind zum Beispiel das Angeln mit Reißleine und Pose, das Grundangeln mit auftreibendem Köder an der Unterwasserpose oder auch das Spinnfischen mit großen Blech- und Gummiködern.

Angebissen!

Welse sind wirklich harte Kämpfer und schenken dem Angler absolut nichts. Kein anderer Fisch in unseren Breiten kann sich mit ihm messen. Deshalb gilt: Hat sich ein Waller für unseren Köder entschieden, sollten wir den Anbiss mit einem oder noch besser zwei kräftigen Anschlägen parieren. So können wir sicher sein, dass der Haken im harten Wallermaul auch wirklich fasst. Und besonders bei großen Welsen gilt: Sind wir beim Drill zu nachgiebig, bleibt der Waller nicht selten der Sieger. Gerade wenn wir in größerer Entfernung fischen, können uns (durch den ungünstigen Drillwinkel) Wasserpflanzen, reibgut oder Strömungsdruck schnell zum Verhängnis werden.

Sicher mit Boot

Wer ein Boot sein Eigen nennt, ist bei einem Wallerdrill klar im Vorteil. Denn so können wir uns zum Fisch hinarbeiten und mit kürzerer Schnur den Drill forcieren. Erscheint der Wels schließlich an der Oberfläche sollte man Vorsicht walten lassen. Nicht jeder Fisch ist reif für die Landung. Ein liebevoller Klaps auf die Schnauze bringt hierbei Gewissheit. Oftmals mobilisieren Welse nun noch ein letztes Mal ihre Kräfte, bevor sie sich geschlagen geben. Dann heißt es jedoch beherzt zugreifen. Welse werden immer mit dem sogenannten Maulgriff am Unterkiefer gelandet. Um Verletzungen durch den Haken oder die scharfen Raspelzähnchen zu vermeiden, ist ein Waller- oder auch Landehandschuh ein sehr hilfreiches Utensil.