Gummifische & Shads
(801 Artikel)Gummifische (Shads): heiß begehrt bei Hecht, Zander & Co.
Was ist ein Gummifisch?
Gummifische (auch bekannt als Shads) sind seit den 90er-Jahren nicht mehr aus der Raubfischangelei wegzudenken. Sie sind extrem fängig, da sie beim Einkurbeln starke Druckwellen auf das Seitenlinienorgan von Hecht, Zander, Barsch und Co. ausüben, die diese zum Anbiss motivieren.
Die Vielfalt an Lures ist enorm groß, nicht nur im Askari Fachmarkt steht man einer großen Wand gegenüber mit Gummiködern in vielen, teils leuchtend bunten und glitzernden Farben, Formen und Größen. Zum Teil werden sie sogar aromatisiert oder gesalzen, um den Raubfischen die ggf. letzte Skepsis vor dem Anbiss zu nehmen. Gefertigt werden sie meist aus Silikon.
Ihre Farbvielfalt ist sehr umfangreich und reicht von naturnahen Fischimitationen bis hin zu grellen Leuchtfarben. Ebenso gibt es selbstleuchtende (fluoreszierende) und UV-aktive Varianten.
Neben der Farbe ist insbesondere die Größe und Form des Schwanzes entscheidend. Je größer der Schwanz, desto beweglicher agiert er im Wasser.
Anhand der Schwanz-Art kann man Sofbaits grob untergliedern:
- Fransenköder haben Fransenschwänze, oft im Einsatz beim Speed-Jiggen
- Pintails haben dünne, stabförmige Schwänze mit nur wenig Aktion
- Shads haben klassische Schaufelschwänze mit großer Aktion. Diese Gummifische sind die wohl beliebtesten Gummiköder.
- Twister haben sichelförmige, große Schwänze, dadurch auch die größte Aktion. Sie waren lange Zeit die Nr. 1 der beliebtesten Gummiköder, aktuell sind es die Gummifische.
- V-Tails (bzw. Softjerks) haben v-förmige Schwänze, ihre Aktion ist eher niedrig
Viele Softbaits haben bereits integrierte Haken oder Drillinge, oftmals ziehen sie die Angler aber auch selbst auf. Gefischt werden sie oft zusammen mit Jigköpfen, auf die Weise lässt sich der Stand im Wasser beeinflussen.
Andere wichtige Gummiköder-Varianten:
- Creature Baits: Nymphen- und Larven-Imitationen
- Gummiaale: verführerisch für Hechte und Waller
- Gummifrösche: in krautreichen Gewässern top auf Hecht und Barsch
- Gummikrebse: ideal am Grund gefischt auf Barsch und Zander
- Gummiwürmer & -maden: künstliche Würmer am Drop Shot- oder Carolina Rig, ideal auf kapitale Barsche!
Für Meeresangler wiederum gibt es spezielle salzwasserfeste Gummiköder.
Was ist der Unterschied zwischen Action Shads und No Action Shads?
Der Schwanz eines Gummiköders entscheidet über dessen Aktion, also die Lebendigkeit, mit der er sich im Wasser bewegt. Hier unterscheidt man in Action Shads und No Action Shads.
Action Shads: Die Bezeichnung "Action-Shads" bezieht sich auf Lures, die im Wasser starke und ausladende Bewegungen ausführen. Diese Köder zeichnen sich oft durch breite Schwanzteller aus und bewegen sich durch ein intensives Hin- und Herwedeln auffällig im Wasser. Beim Einkurbeln erzeugen sie starke Druckwellen auf das Seitenlinienorgan der Raubfische, was diese zum Anbiss motiviert. Egal, ob Gummifisch mit Schaufelschwanz oder Twister mit sichelförmigem Schwanz: Action-Shads bieten eine spielerische Aktion und locken Raubfische besonders dann an, wenn diese in einer besonders aktiven Phase sind. Das kann während der Fressphase nach der Paarung oder in den frühen Morgen- und späten Abendstunden an einem Sommertag der Fall sein. Beim Angeln mit Action-Shads sind aggressive Bisse oft vorprogrammiert.
No Action Shads: Im Gegensatz zu den Action-Shads haben die No Action Shads keinen breiten Schwanzteller. Stattdessen verfügen sie über dünnere Schwänze mit geringer bis keiner Aktion. Diese Kategorie umfasst Köder mit Fransenschwänzen, Pintails (Köder mit spitz zulaufenden Schwänzen, auch Spiketail genannt) oder V-Tails (V-förmige Schwänze, auch Forktail genannt). Die No Action Shads zeichnen sich durch ihr dezentes Laufverhalten aus und erweisen sich in der Regel als erfolgreich, wenn Raubfische nicht besonders aktiv sind oder ihr Fressverhalten aufgrund der Witterungsbedingungen eingeschränkt ist. Diese Köder bieten sich an, wenn eine subtilere Präsentation gefragt ist, um vorsichtige oder lethargische Fische zum Biss zu verleiten.
Welche Farbe ist besonders fängig bei Gummifischen?
Die Farbe eines Softbaits ist abhängig von mehreren Faktoren, z.B. Lichteinfall, Wassertrübung, Wassertiefe und Vorlieben der Zielfische.
Bei trüben Gewässern sind oftmals besonders grelle Farben sehr fängig: neongelb, neongrün, weiß, lime, etc. Je nach Gewässertiefe konvertiert das Gelb ins Dunkelgelb bzw. ins leicht Grünliche. Neonfarben werden nicht nur von uns Menschen als solches wahrgenommen, auch von den Fischen. Sie kommen in sehr lichtarmen Situationen zum Einsatz, das kann trübes Wasser sein, aber auch Dämmerung oder bei einem sehr dunklen Wolkenbild.
Bei Sonne und klarem Wasser haben sich oftmals glitzernde Dekos bewährt, also mit Gold- und Silberpartikeln, die das Sonnenlicht verführerisch reflektieren. Ebenfalls sehr fängig können Rottöne sein, zumindest im Bereich von bis zu 3 m Tiefe. Mit zunehmender Gewässertiefe verändert sich die Farbe in dunkelbraun bis schwarz.
Bei klarem Wasser, aber bewölktem Himmel sind oft naturnahe Farben sehr erfolgreich, z.B. blau oder grün. Blau ist neutral, aber auf Distanz gut sichtbar. Grün ist von der Tiefe flexibel einsetzbar, welchselt jedoch ab Tiefen von 5-6 m zunächst ins Dunkelgrüne, dann ins Braune.
Wie groß sollte ein Gummifisch sein?
Die Größe eines Lures ist immer abhängig vom anvisierten Zielfisch. Für Barsch und Zander haben sich oft 6-12 cm lange Softbaits bewährt, Hechte dagegen bevorzugen eher größere Softbaits in Längen zwischen 12-25 cm. Letztlich sind Lures ja Imitate von verletzten Beutefischen. In den kälteren Jahreszeiten sind oftmals größere Köder fängig, im Sommer eher kleine.
Wie setzt man Gummifische beim Angeln ein?
Die Einsatzmöglichkeiten von Gummifischen beim Raubfischangeln sind vielfältig:
Jigkopf-Montage: Bei dieser Methode wird der Gummiköder an einem Jigkopf befestigt. Der Jigkopf hat eine bleiförmige Form und einen Haken, der am Kopf des Köders platziert wird. Diese Montage ermöglicht es, den Köder in verschiedenen Tiefen zu fischen, indem man ihn absinken und wieder anheben kann. Die Köderbewegung erfolgt oft durch Zupfen und Einholen, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen.
Cheburashka-Blei: Das Cheburashka-Blei ist eine spezielle Blei-Art, bei der Haken und Bleikopf – anders als beim Jigkopf – nicht statisch miteinander verbunden werden, sondern beweglich mit Hilfe einer Metallklammer. Diese Montage ermöglicht dem Köder eine natürlichere, lebhaftere Bewegung und eignet sich gut für das Angeln in flachem Wasser oder in Bereichen mit vielen Hindernissen.
Offset-Haken: Ein Offset-Haken ist ein spezieller Haken mit einem leicht versetzten Schaft, der sich gut für Lures eignet. Der Köder wird auf den Haken gefädelt und so angebracht, dass er möglichst natürlich aussieht. Mit dieser Montage kann der Köder in flachen Gewässern oder in der Nähe von Vegetation verwendet werden, wo ein Jigkopf möglicherweise hängen bleiben würde. Die Köderführung kann variieren, je nachdem, wie Sie den Köder präsentieren möchten.
Drop Shot-Montage: Die Drop Shot-Montage ist eine Technik, bei der der Köder an einem speziellen Offset-Haken oder einem Finesse-Haken befestigt wird, der etwa 30 cm über dem Gewicht hängt. Das Gewicht wird auf den Gewässerboden abgelassen, während der Köder über dem Boden schwebt. Diese Montage eignet sich gut für das gezielte Angeln auf Fische in verschiedenen Tiefen und kann mit einer leichten Bewegung des Köders verführt werden.
Die Wahl der Montagemethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Gewässers, den Zielfischarten und den persönlichen Vorlieben. Jede dieser Methoden erfordert unterschiedliche Techniken und Köderführungen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Was ist die Absinkphase?
Die Absinkphase ist der entscheidende Moment beim Raubfischangeln mit Lures, denn genau beim Absinken erfolgen die meisten Anbisse.
Lange Absinkphase: Bei Raubfischen in Beißlaune kommt es zu mehr Fischkontakten, wenn man ihnen Lures mit einer längeren Absinkphase anbietet. Dabei fischt man mehr Fläche über Grund ab, gerade Hechte springen auf die natürlich anmutenden Bewegungen eines verletzten Beutefisches voll an. Für eine lange Absinkphase sollte ein möglichst leichter Gummifisch in Kombination mit einem ebenfalls eher leichtem Bleigewicht eingesetzt werden.
Kurze Absinkphase: Je schwerer der Bleikopf, desto kürzer die Absinkphase. Diese Taktik kann sehr erfolgreich sein, wenn Barsche oder Zander sehr grundnah stehen, schließlich bietet man den Köder immer in dieser Zone an. Zu leichte Köder verschwinden zu schnell aus dem Sichtfeld der Fische. Diese Methode eignet sich auch für beißfaule Fische, der rasante Aufschlag des Köders auf dem Grund motiviert selbst den unmotiviertesten Räuber.
Die Sinkgeschwindigkeit variiert mit dem Bleigewicht, aber auch mit der Größe des Softbaits: je größer der Shad, desto langsamer sinkt er.
Beißt ein Fisch an, spürt man einen kurzen und leichten Ruck an der Rute, eventuell verhält sich auch die Schnur anders als gewohnt. Hechte neigen dazu, Gummifische auch mal von hinten anzugreifen. Schwimmen sie dann, mit dem Köder im Maul, auf den Angler zu, muss dieser die Schnur schnell einkurbeln, um nicht den Kontakt durch die immer schlaffere Schnur zu verlieren. Ein zeitnaher Anhieb sollte unbedingt erfolgen.
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