Rollen-Glossar
Das Angebot an Angelrollen ist sehr vielfältig, doch was verwendet man wofür? Wann kommt eine Multirolle zum Einsatz, was ist eine Baitcaster- oder Centrepin-Rolle? Gerade als Angel-Einsteiger ist man hier schnell überfragt. Dazu die technischen Merkmale: benötige ich eine Frontbremse oder Heckbremse? Was ist eine Schiebebremse und was ein Slow Oscillation System?
Auf den folgenden Seiten vermitteln wir Ihnen Wissenswertes rund um Angelrollen. Schauen Sie doch mal rein!
Von "2-Geschwindigkeits-Spulenhubsystem" bis "Zaion": Herstellerbegriffe erklärt
In den Beschreibungen unserer Angelrollen finden sich häufig hersteller-spezifische Fachbegriffe und Spezialausdrücke.
An dieser Stelle haben wir eine Übersicht über einige gängige Begriffe erstellt, so dass Sie stets den Überblick behalten.
2-Geschwindigkeits-Spulenhubsystem
siehe "Spulenhub-Systeme"
2-Speed Gearing
Okumas 2-Gang Technologie vereint zwei Dinge, Edelstahl-Achse und Antriebsrad. Beim Einholen der Schnur ohne große Belastung spulen Sie mit hoher Übersetzung. Bei starker Belastung schaltet die Rolle automatisch einen Gang runter, so das Sie viel Kraft haben. Es ist so einfach wie das Drücken eines Knopfes oder das Schalten eines Hebels durch das Okuma-System, das das Getriebe verlagert.
ABS - Anti-Backlash System
Dieses System ermöglicht weitere Würfe und wesentlich weniger Schnurverwicklungen beim Werfen als bei herkömmlichen Angelrollen. Daiwa Rollen mit ABS haben Spulen mit einem dicken Spulenkern, der sich zur Spitze hin verbreitert. Dadurch liegt die Schnur in großen Windungen auf der Spule, was das Risiko von Verdrallung und Schlaufenbildung minimiert. Die Spule ist außerdem völlig gleichmäßig bespult, da durch den nach oben hin verbreiternden Spulenkern die sonst bei Weitwurfspulen übliche Kegelbildung der Schnurfüllung beim Bespulen unterbleibt.
Aero Wrap / Aero Wrap II
Bei Aero Wrap und dem nachfolgenden Aero Wrap II System handelt es sich um eine geschlossene, parallele Wicklung plus Zwei-Geschwindigkeiten-Spulenhubsystem. Die daraus entstehende, effiziente Kreuzverlegung der Schnur unterstützt hervorragende Wurfergebnisse. (Shimano-Rollen)
Airbail Rollenbügel
Der AirBail Rollenbügel ist innen hohl und somit extrem leicht und außergewöhnlich stark und biegefest. Die spezielle, sich verdickende Konstruktion zum Schnurlaufröllchen hin verhindert die gefürchteten Schnurverwicklungen um den Bügelarm, die die Spinnfischer in der Vergangenheit so sehr plagten. (Daiwa-Rollen)
Corrosion Resistant Coating (CRC)
Rostsichere Ummantelung in Verbindung mit Okumas HDG-II Getriebe, was die Lebensdauer des Getriebes um viele Jahre erhöht. Desweitem haben alle extrem beanspruchten Teile noch eine spezielle X-HD Beschichtung. Dadurch wird die Rolle ebenfalls geschont und das Getriebe hält sicher allen Situationen stand.
Digigear Getriebe
Maschinengefrästes, digital entwickeltes Getriebe für höchste Belastungen. Eingebettet in HardBody Z Aluminiumgehäuse überträgt es die Kraft der Kurbel direkt auf den Rotor, ruhig, sanft und höchst effizient, so dass sich der Angler ganz aufs Fischen konzentrieren kann. (Daiwa-Rollen)
Direct Drive System (DDS)
Das Direct Drive System bezeichnet ein direkt verzahntes Getriebesystem, bei dem Messingantriebrad und Edelstahlritzel unmittelbar ineinander greifen. Diese bewährte Form des Antriebes minimiert innere Scherkräfte, wirkt stabilisierend und garantiert maximale Laufruhe, Lebensdauer und Belastbarkeit. (DAM-Rollen)
Double Sealed Ball Bearing
siehe "Kugellager - Edelstahl-Kugellager, doppelt versiegelt"
Ein-Geschwindigkeits-Spulenhubsystemsiehe "Spulenhub-Systeme"
Fliehkraftbremse
Die Fliehkraftbremse gewinnt ihre Bremskraft durch die Fliehkräfte, die durch das Drehen der Spule entstehen. Durch die Rotation der Spule werden die aktivierten Bremspins nach außen gegen einen Ring, der im Seitendeckel sitzt, gedrückt, wodurch Reibungswiderstand entsteht, der die Spule abbremst. Je mehr Pins aktiviert sind, desto größer ist die Bremswirkung. Je schneller sich die Spule dreht, desto stärker werden die Pins nach außen gedrückt. Fliehkraftbremsen werden in Baitcaster-Rollen verbaut.
Freilauf
Der Freilauf wird mit einem Hebel am unteren Ende der Rolle aktiviert, dabei wird die Bremse außer Kraft gesetzt. Der Freilauf gibt die Sicherheit, dass der Fisch bei geschlossenem Bügel ohne Widerstand Schnur abziehen kann. Bei Betätigung der Kurbel ist sofort die eingestellte Bremskraft wirksam und der Fisch kann wie gewohnt gedrillt werden. Besonders beliebt bei Karpfenanglern.
Geschwindigkeitsregulierung
siehe "S-P-S System"
High-Rise Spool
Das System ist entwickelt für weites Werfen. Die gefräste Aluminlumspule in "Large Arbor" hat Löcher in die Spule gefräst. Bei Erhöhung des Spulendurchmessers können höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. (Okuma-Rollen)
IO Bearings
siehe "Kugellager - Präzisionskugellager (IO Bearings)"
Kreuzschnecken-Hub-System
siehe "Weitwurftechnologie"
Kugellager - CRBB
CRBB ist die Abkürzung für "Corrosion Resistant Ball Bearings" und bedeutet so viel wie salzwasserfeste, rostfreie Kugellager. CRBB Kugellager haben eine 12x höhere Rostsicherheit gegenüber herkömmlichen Kugellagern. (Daiwa-Rollen)
Kugellager - Edelstahl-Kugellager, doppelt versiegelt
Hochwertige Edelstahlkugellager für Rollen mit dem Haupteinsatzgebiet Salzwasser. Die doppelte Versiegelung hält das Schmiermittel im Lager und verhindert das Eindringen des Salzwassers. Das garantiert einen samtweichen Lauf und ungestörte Funktion im härtesten Einsatz. (DAM-Rollen)
Mag Seal
Eine von Daiwa eingesetzte Technik, um Angelrollen wasserdicht zu machen. Dabei werden keine Gummiringe eingesetzt, da diese Reibung erzeugen. Stattdessen wird ein von der NASA entwickeltes High Tech-Öl verwendet, das mit seiner magnetischen Eigenschaft zuverlässig vor Wasser und Schmutz schützt. Diese Art der flüssigen Isolierung fördert zudem die Leichtgängigkeit der Rolle.
Mag Sealed Schnurlaufröllchen
Je leichter sich ein Schnurlaufröllchen dreht, desto weniger Widerstand entsteht zwischen Schnur und Röllchen – kommen feine Salz- oder Schmutzpartikel unter das Schnurlaufröllchen, so wird es mehr und mehr gebremst und die Reibung erhöht sich dramatisch. Das magnetische MAG SEAL Öl baut eine Barriere auf, die verhindert, das Wasser und somit Salz- und Schmutzpartikel in das Schnurlaufröllchen gelangen und die freie Rotation beeinträchtigen. (Daiwa-Rollen)
Magnetbremse
Während der Auswurfphase eines Köders nimmt dessen Fluggeschwindigkeit kontinuierlich ab. Da die Spule natürlicherweise nicht so schnell abbremsen würde wie die Köder-Geschwindigkeit, würde ein Schnurstau entstehen, ein sog. Backlash (Perückenbildung). Um dem vorzubeugen, wurde die Magnetbremse entwickelt, die genau in dieser letzten Auswurfphase arbeitet und die die Spulengeschwindigkeit reduziert. Im Einsatz bei Baitcaster-Rollen.
Micro Brems-Justierung
siehe "Brems-Feineinstellung"
Rücklaufsperre
Die Rücklaufsperre verhindert, dass sich Kurbel und Spule zurückdrehen und so versehentlich Schnur freigegeben wird. Aktiviert wird sie über einen kleinen Hebel am hinteren Gehäuseteil. Bei den Multistop-Rücklaufsperren rastet die Kurbel in festen Positionen ein, bei der unendlichen Rücklaufsperre blockiert diese sofort, egal in welcher Position sich die Kurbel befindet.
S-Stroke System
Das S-HUB-Getriebe von D.A.M. steuert den Spulenhub so, dass die Schnur kreuzweise auf der Spule verlegt wird. So "schneiden" auch dünne oder nasse, geflochtene Schnüre nicht ein und laufen wieder sauber und glatt von der Rolle.
Schnurfangbügel
Ist der Schnurfangbügel geschlossen, sichert er die Schnur auf der Spule. Ehe man auswirft, klappt man ihn zurück, um die Schnur freizugeben. Der Bügel rastet bei vielen Rollen nach dem Aufklappen ein. Das verhindert ein nicht gewolltes Zurückschlagen während des Wurfes. Der Bügel wird über die Kurbel wieder entriegelt.
Slow Oscillation System
Das besondere Spulenhubsystem ermöglicht eine sehr exakte Schnurverlegung, die beim Aufspulen keine Lücken zulässt. Durch die Reduzierung der Spulenhubgeschwindigkeit ist die Abwärtsbewegung viel langsamer und somit erzielt man eine genauere und systematische parallele Schnurverlegung. Der Energieverlust der Schnur beim Wurf wird dadurch minimiert. (Shimano-Rollen)
Speed Lock Pinion Gear System
Die SLG Technologie enthält ein Zweischritt-Antriebs-Getriebe an Sternbremsen-Rollen, was eine Voraussetzung für eine schnelle Übersetzung ist Das SW-System erlaubt ein schnelles Umschalten von Freilauf auf Einholen der Schnur. Sogar bei Geschwindigkeiten von über 80 km. (Okuma-Rollen)
Spulenachse aus Edelstahl
Siehe "Stainless Steel Main Shaft (SST)"
Spulenhub-Systeme
"Ein-Geschwindigkeits-Spulenhubsystem - konstant gleiche Geschwindigkeit nach oben und unten.
Sternbremse
Rollen mit Sternbremse werden häufig eingesetzt, wenn Freilauf- und Wurfeigenschaften im Vordergrund stehen. Bei Sternbremsen werden mehrere kleine Bremsscheiben eingesetzt, die direkt auf das Getriebe wirken. Rollen mit Sternbremse haben üblicherweise eine höhere Übersetzung für einen schnelleren Schnureinzug.
Strike Zone
Schnurzählwerk von Okuma. Siehe auch "Schnurzählwerk"
Super Slow Oscillation
Siehe "Spulenhub-Systeme"
Twist Buster & Twist Buster 2 (TB)
Das Twist Buster System reduziert die Verdrallung der Schnur beim Einholen auf ein Minimum. Eine wesentliche Ursache für Schnurverdrallung konnte mit dieser effektiven Idee behoben werden. Mit dem Twist Buster 2 wird darüber hinaus auch die Reibung zwischen Schnur und Schnurlaufröllchen um ein Wesentliches reduziert. (Daiwa-Rollen)
Ultimate Tournament Drag Bremssystem (UTD)
Beinhaltet imprägnierte Bremsscheiben, die ca. 30x beständiger sind als normale Bremsscheiben. Die effektive Bremskraft wird gegenüber herkömmlichen Bremssystemen deutlich erhöht. Ein weiterer Vorteil ist der reduzierte Anlaufwiderstand – die Bremse springt sofort bei Erreichen der eingestellten Bremskraft an und bremst ruckfrei und gleichmäßig ab.
Unendliche Rücklaufsperre
Siehe "Infinite Anti Reverse (IAR)"
Wormshaft Spulenhub
Siehe "Weitwurftechnologie"
XL Gearing
XL Gearing ist ein System für Multirollen, die über ein extra großes Antriebsrad verfügen, was mehr Power und eine höhere Lebensdauer gewährleistet. Mit der großen nach unten verlagerten Getriebebox liegt die Rolle besser in der Hand. Durch XL-Getriebe funktionieren Rollen fast in eine Art Winde. (Okuma-Rollen)