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Angeln in Norwegen

Gar keine Frage: Norwegen ist das gelobte Land für begeisterte Meeresangler! Neben der großartigen Landschaft, sind es vor allem die enorme Fischvielfalt und natürlich die vielerorts beeindruckenden Fischbestände, die Angler Jahr für Jahr gen Norden locken. Wer endlich mal Dorsche satt fangen oder auch andere Fischarten wie Leng, Lumb, Heilbutt, Pollack, Schellfisch, Köhler und Rotbarsch ans Band bekommen möchte, kehrt der heimischen Ostsee den Rücken und fährt nach Norwegen. Soweit die Theorie... Ganz so einfach machen es uns die Fische in Norwegen dann aber doch nicht. Vor allem viele Einsteiger reisen immer noch mit etwas zu großen Erwartungen an. Klar, die Fischbestände sind mit denen der überfischten deutschen Ostsee oder Nordsee nicht zu vergleichen. Aber ins Boot springen einem die kapitalen Brocken hier auch nicht.

Fangen nach Karte

Vor allem eines bereitet Norwegen-Neulingen immer wieder Schwierigkeiten: das Finden der guten Fangplätze. So viel Wasser, so viele Inseln, Sunde und Strukturen und dann diese verwirrenden Linien und Zeichen auf der Seekarte – wo soll man da bloß mit dem Angeln beginnen? Doch hat man erst eine Idee, wonach man suchen muss, reduziert sich die gewaltige Wasserfläche recht schnell auf ein erträgliches Maß und einige wenige Ecken. Viele Reiseveranstalter und norwegische Gastgeber halten für ihre Kunden Seekarten parat, auf denen oft schon einige heiße Plätze eingezeichnet sind. Das ist schon mal ein Anfang. Aber: Sie können sich vorstellen, welche Ecken alle Gäste der Anlage zuerst aufsuchen. Klar, die auf der Karte verzeichneten. Entsprechend stark befischt sind diese Hotspots natürlich. Das muss nicht viel heißen, denn viele Fischarten in den norwegischen Gewässern ziehen viel umher, sodass sich an den Top-Plätzen auch immer wieder neue Flossenträger einfinden. Aber geht es um eher standorttreue Fische wie Rotbarsche, Steinbeißer und auch lokale Dorschstämme, werden solche Plätze im Laufe der Saison immer schlechter.

Die Tiefe treffen

So oder so ist es immer ein Vorteil, noch ein paar Ecken in der Hinterhand zu haben, die eben nicht von allen anderen Gästen jeden Tag angelaufen werden. Aber wie gehen wir vor? Zunächst lassen sich große Gebiete direkt über die Tiefenkarte aussortieren. An erster Stelle steht die Frage: Welche Fischart möchte ich denn überhaupt fangen? Soll es mit Naturködern auf Rotbarsch, Leng oder Lumb gehen, können Sie in der Regel alle Bereiche, die flacher als 80 Meter sind, direkt streichen. Auch die ganz tiefen Areale ab 300 Meter abwärts kann man meistens links liegen lassen. Hier ist die Angelei nur bei absoluter Windstille möglich und häufig sind die ganz tiefen Ecken auch sehr schlammig und weisen wenig Struktur auf (aber dazu später mehr). Auf die meisten anderen, begehrten Fischarten wird in der Regel viel flacher geangelt. Möchten Sie Dorsche, Steinbeißer, Heilbutte, Pollacks und Schellfische fangen, sollten Sie sich eher auf Tiefenbereiche zwischen 20 und 80 Metern konzentrieren. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel. Und so kann es gerade in heißen Sommern auch mal vorkommen, dass die Dorsche auf über 100 Metern Tiefe stehen. Aber wie gesagt: In der Regel läuft es flacher deutlich besser. Nicht ganz so einfach ist es mit den Köhlern (Seelachs). Die kleineren, manchmal aber auch die großen Exemplare, finden wir ebenfalls in den genannten Tiefen. Aber gerade die Kapitalen stehen über teilweise sehr tiefen Gebieten irgendwo in der Wassersäule. Es kann daher sein, dass Ihr Echolot 350 Meter anzeigt, Sie die großen Köhler aber auf „nur“ 60 Meter fangen.

Struktur suchen

Zum Glück sind Köhler da eher die Ausnahme. Die meisten Fische können Sie anhand der Grundstrukturen ganz gut aufspüren. Grundsätzlich ist alles interessant, was sich vom ansonsten platten Boden deutlich abhebt: steile Kanten, Rinnen, Löcher und vor allem Erhebungen unter Wasser. Finden wir solche Strukturen in den passenden Tiefenbereichen (siehe oben), haben wir damit schon einige gute Anhaltspunkte. Zusätzlich helfen kann die Beschaffenheit des Bodens. Abkürzungen auf den Seekarten verraten uns, was da unten den Grund bedeckt – Kies, Schlamm, Sand, Steine, Kraut. Hier finden Sie eine hilfreiche Tabelle mit den wichtigsten Abkürzungen. Für die allermeisten Fische sind vor allem die steinigen Bereiche interessant. Wo große Felsen unter Wasser liegen, gibt es immer auch viel Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Eine Ausnahme macht der Heilbutt, der sehr gerne auf sandigen, eher langweilig anmutenden Böden liegt. An typischen Heilbuttstellen fängt man häufig kaum andere Flossenträger. Also, nicht die Geduld verlieren, wenn dort mal eine Weile so gar nichts gebissen hat. Von unserer Fahndungsliste streichen können wir übrigens sehr weichen, schlammigen Grund. Den mögen die Fische in der Regel gar nicht.

Tiefes Wasser nebenan

Als typische Hotspots für alle möglichen großen Fische gelten Erhebungen unter Wasser – so genannte Berge und Plateaus. Dabei geht es nicht um kleine Hügelchen, die von 50 Metern Wassertiefe auf vielleicht 45 Meter ansteigen. Je ausgeprägter so eine Erhebung ist, desto besser. Von Vorteil ist auch sehr tiefes Wasser in der Umgebung. Viele Großdorsch-Plätze ähneln sich zum Beispiel stark in ihrer Struktur. Häufig handelt es sich um Berge, die auf 30, 40 oder 50 Meter ansteigen, an deren Kanten der Grund aber bis auf weit über 100 Meter Tiefe abfällt. Und noch eines haben viele Top-Ecken gemeinsam: Sie liegen dicht am oder sogar im offenen Meer. Wenn es das Wetter gestattet, verlassen Sie möglichst die geschützten Fjorde oder Schärengebiete und suchen Sie nach Strukturen, die an tiefes, offenes Wasser grenzen. Dort treffen Sie dann auch die ganz großen Brummer an, die nur selten in die geschützten Küstenbereiche oder Fjorde ziehen. übrigens: Die erwähnten großen Köhler tummeln sich auch gerne im Umkreis solcher Erhebungen – dann im tiefen Wasser gleich nebenan. Probieren Sie es dort also auch ruhig mal im Mittelwasser. Die besten Tipps zum gezielten Angeln auf Köhler finden Sie hier.